Interview mit Tunahan "Toni" Bagirtlak


Last-Minute-Kauf schießt Auersthal an die Spitze

Tunahan Bagirtlak (29) kam im Juli auf den letzten Drücker, um die Tore von Lirian Sejdini zu ersetzen. Gegen Markgrafneusiedl gelang ihm bereits der elfte Treffer im vierten Spiel.

In den finalen Tagen der Übertrittszeit herrschte in Auersthal Nervosität. Mit Stürmer Lirian Sejdini verabschiedete sich jener Mann, der die Grün-Schwarzen in der Vorsaison mit 29 Toren zum „Vize“ geschossen hatte, kurzfristig nach Hohenau. Um wie geplant einen neuerlichen Anlauf auf den Meistertitel starten zu können, musste ein Stürmer her. „Es war wirklich eng, wir haben alle Richtungen abgearbeitet und Gott und die Welt alarmiert, dass wir da was zusammenbringen“, erinnert sich Trainer Manfred Schimpl zurück.

Einer der Kandidaten war Ex-Klein-Harraser Ömer Ünal von Besiktas Wiener Adler. Den wollte der Oberliga-Klub zwar nicht freigeben, dafür kam aber ein Teamkollege aufs Tableau: Tunahan Bagirtlak. Der 29-Jährige war „eigentlich kurz vorm Aufhören“, schildert er, hatte aber mehrere Anfragen und entschied sich letztlich doch, jene aus Auersthal zu erwidern. Schimpl ist ehrlich: „Es war ein Blindkauf, keiner hatte ihn gekannt oder gesehen. Ja, aus Statistiken kannst du ein bisschen was herauslesen, aber das sagt nicht viel aus.“

Nach zwei Monaten beim ATSV sagt die Statistik doch sehr viel aus: Auersthal ist nach dem Comeback-Sieg gegen Markgrafneusiedl das letzte verbliebene Team ohne Punkteverlust und Tabellenführer. Bagirtlak traf in allen vier Spielen und führt mit elf Treffern die Torschützenliste an.

Selbstredend zeigt sich der neue Top-Stürmer mit seiner Entscheidung vom Sommer sehr zufrieden: „Ich bin hier sehr glücklich und froh darüber, dass ich weitergemacht habe. Es wäre die falsche Entscheidung gewesen aufzuhören.“ Als Hauptgrund für die prächtige Frühform nennt er das tolle Verhältnis zu den Mitspielern und das familiäre Umfeld. Trainer Schimpl schätzt an seinem neuen Stürmer die körperliche Präsenz, die Abschlussstärke mit Bein und Kopf, „und was für mich ganz wichtig ist, er ist irrsinnig ruhig. Es gibt fast nichts, was ihn aus der Fassung bringt, wie es zum Beispiel beim Liri war.“

Bagirtlak selbst ist mit seiner Form übrigens noch nicht wirklich zufrieden: „Ich bin noch nicht ganz fit, da geht noch mehr. Ich will mich weiter verbessern, der Mannschaft so gut wie möglich helfen und im Idealfall noch mehr Tore machen.“ (NÖN)

 

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